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Dauerfeuer Verarsche » Blog Archive » Alice im Wunderland

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14.07.07 20:14

Alice im Wunderland

Ich versuche es mal mit den mir gegebenen bescheidenen Mitteln zusammenzufassen:
Der sich nicht gerade mit Ruhm becklerte und eben genau darum so bekannte Edelwerber Jung von Matt (Du bist Deutschland) bekommt von dem WerbetrÀger Nummer eins in Deutschland - Springers Bild - den Auftrag eine Werbekampagne fÌr ebendieses Blatt zu machen.
Schon hier versagt bei mir die Methodik: Am meisten Menschen wÃŒrde diese Schmierenjournaille doch erreichen, wenn sie, quasi in sich selbst, ganzseitige Anzeigen fÃŒr sich selbst schaltete. Und es ginge sogar zum Selbstkostenpreis. Aber offenbar will man noch mehr Leser rekrutieren und sucht diese bei den Benutzern des ÖPNV.
JvM bedient sich verschiedenster Motive, um den Spruch: “Jede Wahrheit braucht einen Mutigen, der sie auch ausspricht” zu illustrieren. Freilich ist er klug genug, nicht etwa die Protagonisten solcher historischen Wortschöpfungen wie: “Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten.” oder “Ich gebe ihnen mein Ehrenwort…” oder “Ich sage das, weil ich ein reines Gewissen habe” zu bemÃŒhen. Vielmehr bediente er sich Charaktere der Geschichte, die eher als verdienstvoll gelten.
Dass dabei der ehemalige französische StaatsprÀsident Mitterrand nur mit einem “r” geschrieben wurde, darf man als peinlichen Fauxpas werten. Dass er aber - welcher Teufel mag sie geritten haben - auch Alt-Emanze Alice Schwarzer dazu bekommen konnte, wobei diese doch ein Bollwerk eben gegen den Unflat der Bild darstellte, das darf man getrost als Geniestreich bezeichnen. NatÃŒrlich stÃŒrzte sich Stefan Niggemeier vom Bildblog darauf. Kann man ihm nicht verdenken, traf doch auch mich der Schlag, als ich dieses Plakat das erste Mal sah.
Die Diskussion freilich, die sich in den Kommentaren ergoss, war wenig erbaulich, glitt sie doch stellenweise in Bild-Niveau ab, wenn auch im Regelfall in einer etwas gesitteteren Schreibweise.
Gut, bis hierher nichts wirklich Verwunderliches.
Dann aber stÃŒrzte sich der Don (Alphonso) auf das Thema in seiner Blogbar und es entspann sich quasi eine Metakritik an der Kritik.
JvM hat sein Ziel mehr als erreicht. Man diskutiert seine Kampagne. Man hat gar schon eine Gegenkampagne gestartet mit den oben weiter erwÀhnten LÃŒgenbolden der Geschichte (ich frage mich, ob die nicht auch Teil des Matt’schen KalkÃŒls ist, hat es doch etwas Ähnliches bereits bei der “Du bist Deutschland” - Kampagne gegeben…). Und man kritisiert die Kritik an seiner Kampagne.
Wie bereits erwÀhnt, fand auch ich es schlimm, die Grande Dame der Frauenbewegung sich ausgerechnet dort prostituieren zu sehen.
Viel schlimmer aber als den Auftritt “Der” Schwarzer empfinde ich jedoch das quasi posthume Adeln des Brandt’schen Kniefalls vor den polnischen Opfern des II. Weltkriegs, der gerade von diesem Schmierblatt seinerzeit geradezu verteufelt wurde.
Brandts Sohn sollte eine Unterlassungsklage fÌhren - aber vielleicht ist ja genau das, worauf JvM wartet, wÌrde es seine verlogene Verarsche doch noch populÀrer machen.
Es ist ein Dilemma. Ich hÀtte nichts dazu schreiben sollen. Gottseidank bin ich nur ein kleines Lichtlein im Bloggerdschungel.

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